Puh, was für ein Wort. Klingt irgendwie nach „Spirituosen“. Und genauso sperrig wie das Wort „Achtsamkeit“.

Aber es wäre schade, wenn ein zentraler Aspekt unseres Seins an einem blöden Wort scheiterte. Meister Eckhart hat, wie ich finde, das Thema in seiner genialen Einfachheit auf den Punkt gebracht: „Gott und ich, wir sind Eins.“

Den Hintergrund bildet die Idee (oder die Entdeckung), dass ‚der Mensch‘ in seiner Entwicklung sich in einem Prozess entfalten kann vom Verhaftetsein in der materiellen Welt hin zur geistigen, spirituellen Welt. Alle die alten Geschichten vom Jenseits, vom Himmel und vom Paradies gründen auf dieser Vorstellung. Sie gehen jedoch davon aus, dass diese geistige Ebene des Menschen erst nach dem Tod erreichbar ist. In der Zen-Tradition wird diese Verschiebung nicht akzeptiert. Hier und Jetzt. Insofern ist Meister Eckhart pures Zen. Jeder Mensch ist spirituell. Dies zu erkennen, macht den Menschen erst zu dem außergewöhnlichen Wesen, das ihn vom Tierreich dramatisch unterscheidet. Etwas brutal gesagt: Je animalischer wir sind, desto weniger spirituell. Aber Achtung: Die mögliche Entwicklung, die hier anklingt, ist ein natürlicher Prozess, nicht etwa vom Schlechten zum Guten, sondern vom Materiellen zum Spirituellen. Es geht um ‚unsere‘ notwendige Transformation, und diese vollzieht sich so natürlich, wie aus der Wurzel der Baum entsteht.

Und nun zum Learning 😊: Meditation ist für unsere spirituelle Entwicklung das, was für das Wachstum eines Baumes Licht, guter Boden, Dünger und Bewässerung sind.

Vielleicht ist es dir möglich, jetzt, in diesem Augenblick, einmal kurz innezuhalten und dir bewusst zu machen, wie DU in diesem spirituellen Wandlungsprozess gefordert bist.

Gassho
Paul