Jeder wird das kennen: Sich von einer geliebten Person oder von lieb gewordenen Umständen oder von jahrelang eingeübtem Verhalten zu verabschieden, das ist sehr schmerzhaft. Und ich will das nicht schönreden.

Aber wäre es nicht schön, wenn man diese Schmerzen ein wenig mildern könnte? Denn dieses Scheiden, also sich von etwas zu verabschieden, geschieht ja nicht immer in der Dramatik, an die wir spontan denken werden.

Tatsächlich haben wir jeden Moment zu Ent-scheiden. Und meistens geschieht das vollautomatisch. Wie zum Beispiel beim Atem. Der entscheidet selbst über den Wechsel zwischen Ein- und Ausatem. Wenn du mal einen Tag exemplarisch „durchspielst“, wirst du rasch bemerken, wie oft du eine Entscheidung zu treffen hast. Und du wirst entdecken, dass dir viele Entscheidungen letztlich durch die Umstände abgenommen werden. Ein solches Tag-Screening wird dir allerdings auch zeigen, wie viele Entscheidungen du einfach ignorierst, weil sie dir lästig sind, weil du dich vor den Konsequenzen fürchtest oder weil du die Radikalität jeder Entscheidung zu vermeiden versuchst.

Scheiden meint nämlich Entweder-Oder. Und dazu haben wir oft nicht den Mut, weil es so krass zu sein scheint. Dann warten wir lieber, bis die Umstände oder das Schicksal für uns entscheiden.
Mein Vorschlag ist etwas anders:

  1. Sich nicht vor der Fülle von Entscheidungs-Notwendigkeiten im ganz alltäglichen Leben zu drücken.
  2. Herauszufinden, welche Entscheidungen jetzt wirklich wichtig für mich sind.
  3. Sich zu verabschieden von der Ausrede „Wenn, dann …“. Denn damit landen wir in einer endlosen Schleife.
  4. Entscheidungen, auch die kleinen, bewusst werden zu lassen, weil das der beste Übungsweg ist, die Entscheidungsfähigkeit zu trainieren.
  5. Den Mut zu entwickeln zu entscheiden, dass jetzt gerade nichts zu entscheiden ist.
    Auf diese Weise lernen wir zu unter-scheiden, welche Aufgaben, welche Themen zur Entscheidung anstehen – und welche ich ganz bewusst dem Schicksal überlasse.

So einfach ist das. Im Prinzip. Versuche es einmal wie ein Spiel zu spielen. Es ist wie bei „Mensch ärgere dich nicht“. Da ist der Mix aus Zufall und Entscheidung sehr gut erkennbar. Die Würfel sind der Zufall.

Als kleines Entscheidungs-Training könntest du jetzt beschließen, eine meditative Übung zu „machen“, zum Beispiel aus der Sammlung der healing formula App. Und wenn du das nicht tust, ist das ja auch eine Entscheidung.

Faites votre jeu à la roulette ...
Gassho
Paul

Vom Sich-Entscheiden zum Frieden ist es nicht weit. Hier hast du die Möglichkeit, an dem zweistündigen Friedensritual mit mir am 14. Juni in der Event-Kirche in Köln-Nippes nachträglich teilzunehmen:

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