Es war einmal – da sind die Hasen aufgestanden und haben begonnen, das Establishment zu grillen. Lang‘ ist es her.
Heute steht das Establishment am Grill mit veganem Burger und palavert über Migration.
Wer hat eigentlich beschlossen, dass Meditierende Weicheier, Typ Hase, sein müssen? Im Zen gibt es diese Geschichte von dem verrückten Samurai, der, weil er sich gekränkt fühlte, mit 100 Menschen um Leben und Tod kämpfen muss: er oder die. Der 99., ein Zen-Mönch, stellt sich ihm entgegen, ohne zu kämpfen. Soll er mich doch töten, das ist seine Devise. Das irritiert den Samurai so weit, dass er schließlich vor dem Mönch auf die Knie sinkt – und um Unterweisung bittet.
Wenn Meditation zum Rückzug in das eigene kleine, heile Nest führt, dann ist da etwas schiefgelaufen. Meditation ist keine Handlungs-Alternative, sondern die Zeit der Klärung. Es reicht nicht aus, auf dem Kissen zu hocken und zu warten, dass andere es tun. Meditation ist die permanente Provokation unseres inneren Angst-Hasen.
Gassho
Paul
(Foto: Stiftung Schloss Friedenstein Gotha)
Kommentare
Manja
Vielleicht braucht es manchmal aber auch das kleine, heile Nest, um sich dem inneren Angsthasen überhaupt erst stellen zu können.
Der Mönch ist dem Samurai versehentlich begegnet und dann noch einmal zurückgekehrt, um sich ihm zu stellen. War das nicht so? Und hatte er nicht auch noch seinen Meister gefragt, was er tun soll? Fragen wir nicht auch in unserem stillen, heilen Kloster unseren inneren Meister, unseren wahren Wesenskern, nach einer Lösung, bevor wir den wütenden Samurais dieser Erde unsere Stirn bieten?