Sieht lecker aus, dieser Strudel, oder? Vielleicht läuft dir beim Anblick schon das Wasser im Mund zusammen ... Dieses gute Gefühl wirst du brauchen, denn es geht um einen ganz anderen Strudel. Das ist der, der uns zurzeit alle (?) nach unten zu ziehen droht. Es geht um die Sog-Wirkung der befürchteten, realen, imaginierten Krisen. Hier entsteht ganz offensichtlich eine gefühlte Abwärtsspirale, die alle Merkmale einer »Self-Fullfilling Prophecy« besitzt.
Kehren wir zurück zum »richtigen« Strudel, der die Power hat, selbst gute Schwimmer chancenlos unter Wasser zu ziehen. Das ist dann die ultimative Krise. Soweit sind wir jedoch nicht. Allerdings führen uns unsere Ängste immer näher an den gefährlichen großen Strudel. Diese Ängste besitzen einen lähmenden Charakter – das macht es dem Strudel leicht. Nun sind diese Sorgen um die Zukunft nicht unberechtigt und die Ängste ein wichtiges Frühwarnsystem. Aber mehr nicht. Denn die Ängste sind keine Lösung. Wir können sie als Booster nutzen, um Lösungen zu finden. Niemand von uns wird alleine die Klimakrise lösen. Und die Welt wirst du alleine auch nicht retten. Also ist es die Aufgabe, unsere Ängste für das Machbare als Triebfeder zu nutzen. Um nicht in den Strudel zu geraten, brauchen wir einen psychischen Rettungsring. Diesen Rettungsring finden wir in der Kategorie »Grundvertrauen«.
Das mit dem Meditieren ist so genial, weil es uns ermöglicht, unsere Ängste mit Abstand wahrzunehmen und sie dadurch überhaupt nutzen zu können. Und wenn wir dann weiter meditieren, kommt irgendwann der Punkt, an dem wir uns hingeben können. Schicksal nimm deinen Lauf. Nicht als Resignation, sondern als Herausforderung. Spätestens jetzt wäre es an der Zeit, genüsslich den Apfelstrudel zu verspeisen.
Gassho
Paul