Einiges haben wir inzwischen überstanden: Thanksgiving, Nikolaus-Tag, Black-Fridays, erster und zweiter Advent (wozu waren die noch mal gut?), mehrere vergeigte Umwelt-Konferenzen …

Und jetzt haben wir Freitag, den 13., den internationalen Pech-Tag. Irgendwie hat es den Eindruck, dass sich dieser Tag verewigt hat. »Täglich grüßt das Murmeltier …«

Eine erstaunlich depressiv-resignative Stimmung macht sich breit. Zum Weihnachtsmarkt gehen wir eher aus Trotz als zum Vergnügen. Selbst Meditation wird zum Fluchtort vor der bedrohlichen Wirklichkeit.

Wie kommt man aus dieser latenten Trostlosigkeit wieder heraus? Klar, durch noch mehr Meditation. Aber die wird nicht helfen, solange wir nicht unsere Ängste offenlegen.

Stelle dir vor, du rast mit hoher Geschwindigkeit in einem führerlosen Zug durch einen endlosen Tunnel. Um diese Form der Angst geht es, die panische. Allerdings haben wir hier (»im Westen«) einen großen Vorteil, wir haben nämlich die Zeit, die panische Angst in konstruktives Denken und Handeln zu wandeln. Das ist in den wohl meisten Regionen der Welt anders.

Wenn wir diesen Dreh hinbekommen, hat auch der Freitag, der 13., sein Gutes. Nämlich die Aufforderung, in der Welt anzukommen und sie zu gestalten. Die berühmte Geschichte vom »Hirten und seinem Ochsen« ist eine Zen-Analogie dafür. Der Ochse steht für das eigene Selbst, welches der Hirte verzweifelt sucht, schließlich findet, sich mit ihm verbindet, dann Transzendenz erfährt – um am Ende als Mensch auf dem Marktplatz anzukommen …

Also: Nicht erstarren. Hindurch.

Willkommen im irdischen Nirvana.

Gassho
Paul